St. Johann: Stadt für Menschen statt für Auto
Beim fairkehrten Fest vom 13. bis 15. September spielt das Auto eine untergeordnete Rolle. Der Straßenraum wird geteilt und von den Menschen belebt. Ein Teil der Hauptstraße wird im Zentrum mit 800m² echtem Rollrasen ausgelegt und lädt zum Sitzen, Liegen, Entspannen und Begegnen auf der Straße ein. Gastgärten, Kinder- und Jugendbereiche, Infostände, Rikschas, Sträucher und eine Bühne mit Musik prägen an diesen Tagen das Straßenbild. Eine nachhaltige und klimafreundliche Mobilität und eine lebenswerte Umwelt stehen im Fokus der Veranstaltung. Zu Fuß gehen und Rad fahren sind die gesündesten Varianten der Mobilität. Darauf wird mit vielen Aktionen aufmerksam gemacht. Mit dabei sind die Feuerwehr, das Rote Kreuz, der Imkerverein, der Tauschkreis mit einem Marmeladen-Tausch-Tisch, der Turnverein, ein SVV Infobus, der Spielebus und die SBS-Geschäfte. Vom Barfußpfad bis zur Skaterrampe, ein Fairtrade Corner, Rollstuhlparcours, Ökosoziale Produktinfos zum Einkaufen, Kulinarisches und vieles mehr gibt es beim fairkehrten Fest. Am Sonntag findet bei Schönwetter ein Festgottesdienst in der verkehrsberuhigten Zone statt. Die Gestaltung übernimmt der Chor Subito.
Der Verein „fairkehr“ veranstaltet in Kooperation mit der Stadtgemeinde St. Johann, dem Tourismusverband und SBS Shopping das fairkehrte Fest. Damit soll aufgezeigt werden, dass weniger Autos und Straßenflächen für Menschen nicht unbedingt ein Verzicht sondern auch ein Gewinn bedeuten kann. Verkehrsberuhigte Zonen ermöglichen mehr Ruhe, saubere Luft und natürlich auch den Aufbau sozialer Kontakte und die Unterstützung regionaler Wirtschaftskreisläufe. Details zum Programm unter www.fairkehr.net. Nach dem Fest wird der Rollrasen vergeben, um Reservierung wird gebeten, Telefon 0650/8514666 oder E-mail senden. Den Plan des Festgeländes finden Sie auf der rechten Seite, die Folder liegen in den Mitgliedsbetrieben von SBS und im Gemeindeamt auf. Erleben auch Sie diesen Gewinn beim fairkehrten Fest in St. Johann!
Das Auto: eine tolle Erfindung
Straßen sind unsere gesellschaftlichen Lebensadern. Über Jahrtausende war für den Menschen zu Fuß gehen die dominierende Mobilitätsart. Dörfliche und städtische Strukturen haben sich an die Bedürfnisse des Menschen zu Fuß angepasst und waren auf kurze Wege ausgelegt. Mit den technischen Errungenschaften von Bahn und Auto hat sich dies grundsätzlich geändert. Höhere Geschwindigkeiten ermöglichen das Zurücklegen von größeren Distanzen in der gleichen Zeit. Das Auto hat das Leben in vielen Bereichen vereinfacht, erleichtert und zu steigendem Lebensstandard mit höherer Lebensqualität beigetragen.
Das gesunde Maß: die Dosis macht das Gift
In Österreich gibt es 4,6 Millionen Autos, das sind mehr als ein Auto für zwei Menschen, die im Schnitt 23 Stunden am Tag parken und dabei Platz verbrauchen. Innovativ oder ineffizient?
Wir haben die Autos in die Mitte unserer Gesellschaft gestellt und überlassen ihnen die teilweise besten Plätze zum Parken. Diese Nähe von Auto zu Mensch in allen Lebenssituationen hat Einfluss auf unser Verhalten. Je einfacher der Einstieg ins Auto, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen zu AutofahrerInnen werden und damit nur mehr bedingt zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Bei der „Gehzeugaktion“ am 11. September um 11.30 Uhr zeigen SchülerInnen des Gymnasiums bildlich den Platzverbrauch durch das Auto. Sie werden mit 10 Gehzeugen für eine halbe Stunde durch St. Johann gehen.
Verkehrsführung während des Festes
An den drei Veranstaltungstagen wird die Verkehrsführung so festgelegt:
Von der Wagrainer Straße kommend wird die Hauptstraße bis in die Ing.-Ludwig-Pech-Straße als Einbahn geführt. Über die Pöllnstraße gelangen Sie wieder auf die Hauptstraße. Die Leo-Neumayer-Straße bleibt beidseitig befahrbar. Parkplätze gibt es im Kultur- und Kongresshaus Am Dom und in der Stadtgalerie.
Citybus in der Mobilitätswoche kostenlos
Am besten Sie kommen gleich zu Fuß zum Fest, mit dem Rad oder nutzen das Angebot am gesamten Festwochenende und in der darauffolgenden Mobilitätswoche bis zum 20. September kostenlos mit dem Citybus zu fahren. Noch einfacher geht’s nicht!
"Die Bürger müssen wissen, dass in unseren Städten weniger Automobile nicht weniger, sondern mehr Lebensqualität bedeuten."
Johannes Rau, ehem. deutscher Bundespräsident